Rauheitswerte mit Strahlmitteln erzeugen
Die Bearbeitung eines Bauteils mit Strahlmitteln hat unter anderem Einfluss auf seine Oberflächenrauheit. Strahlparameter wie Strahldruck, Düsengröße, Düsenabstand, Düsenwinkel, Korngröße und Art des Strahlmittels, hier insbesondere seine Härte, sind dabei die hauptsächlich bestimmenden Faktoren.
Die Rauheitswerte eines Bauteils ergeben sich jedoch nicht nur durch die Auswahl der Strahlparameter, sie werden auch durch die Bauteileigenschaften und die Art der Vorbearbeitung mitbestimmt.
Werkstoff und Oberflächenhärte haben beispielsweise großen Einfluss auf die Rautiefe. Gleiche Strahlparameter erzeugen z.B. in Aluminium eine andere Rauheit als in Stahl. Aber auch innerhalb eines Bauteils kann es Bereiche mit unterschiedlicher Härte geben.
So stellt sich an einem gehärteten Bauteil bei gleichen Strahlparametern eine geringere Rautiefe ein, als bei einem nicht gehärteten, weicheren Bauteil des gleichen Werkstoffes.
Hat ein Bauteil durch Wärmebehandlung wie Schweißen, Glühen etc. Bereiche mit unterschiedlicher Härte, so wird sich beim Strahlen auch eine unterschiedliche Rauheit in den verschiedenen Härtezonen ergeben. Grundsätzlich gilt hierbei: je weicher der Bauteilwerkstoff, desto größer die Rauheit nach dem Strahlen.
Im Bild zeigt sich deutlich der Einfluss der Härtezonen auf die Rauheit an einem Bauteil. Das Bauteil wurde als Schüttgut allseitig gleichmäßig gestrahlt. Man erkennt deutlich, dass sich in der weichen Unterseite ein größerer Rauheitswert einstellt als im gehärteten Bereich der Zähne und Zahnflanken.
Außerdem hat das Herstellungsverfahren Einfluss auf die Rauheit. Ein Gussteil mit grober Struktur und Lunkern kann auch mit dem feinsten Strahlmittel nicht auf einen kleinen Ra-Wert gebracht werden, wenn, wie im Bild zu sehen ist, ein stark zerklüftetes Profil schon vor dem Strahlen vorliegt.
Außerdem hat die vorhergehende Bearbeitung, zum Beispiel das Schleifen, Einfluss auf das Messergebnis. Hier vermischt sich der Rauheitswert vom Schleifen mit der durch das Strahlen erzeugten Rauheit. Auch bei grob geschliffenen Teilen bleibt der Schliff nach dem Strahlen mit einem feinen Strahlmittel unter Umständen sichtbar und messbar. Generell wird zwischen Formabweichung, Welligkeit und Rauheit unterschieden.
Dokumentation
Wir messen die Oberflächenrauheit mit unserem mobilen Rauheitsmessgerät HOMMEL-ETAMIC W5. Außerdem verarbeiten wir diese Messergebnisse mit der Software EVOVIS zu einem Messprotokoll. Zu diesem Thema bietet Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! von der Firma Jenoptik ausreichend Informationsmaterial.
Mit unserem Hommel-Etamic W5 und der Dokumentations- und Auswertungssoftware EVOVISmobile ermitteln wir R-Kenngrößen nach allen aktuellen Normen mit einem Kufentaster. Wir können die Ergebniswerte und das Rauheitsprofil dokumentieren und jederzeit im Nachhinein weitere Kenngrößen zusätzlich auswerten, ohne eine erneute Messung durchzuführen. Unsere Geräte werden regelmäßig von einem DKD-zertifizierten Betrieb überprüft. Selbstverständlich sind die bekannten Kenngrößen Ra (DIN EN ISO 4287), Rz (DIN EN ISO 4287), Rt (DIN EN ISO 4287) und Rmax (DIN 4768) in unseren Protokollen enthalten.