Restaurierung, Wiederherstellung in den ursprünglichen Zustand
Antiquitäten oder sehr alte Teile sind meistens nicht wiederbeschaffbar und erfordern daher eine besondere Sorgfalt bei der Bearbeitung mit Strahlmitteln. Diesen Bereich der Strahltechnik sollten Sie nur an einen Betrieb vergeben, welcher ausschließlich mit geeigneten Strahlmitteln und Verfahren arbeitet. Sie brauchen einen Partner, der jahrelange Erfahrung im Umgang mit solchen Teilen hat und das komplette Handling mit größter Behutsamkeit und Wertschätzung durchführt. Einen Partner, der Verständnis und Respekt für das Original hat. Oft erkennen Sie schon beim Betreten eines Strahlbetriebes an der Ordnung und Sauberkeit, wie hier gearbeitet wird. Kommen Sie in einen sauberen und ordentlichen Betrieb, wird dort auch sauber und ordentlich mit Ihren Teilen umgegangen.
■ Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl.
Bei der Aufarbeitung von Oldtimerteilen an Auto und Motorrad sowie antiken Gussteilen oder Denkmälern schaffen wir durch das Strahlen mit feinsten Strahlmitteln metallisch-blanke oder saubere Flächen, ohne zu viel Material abzutragen. Dadurch entsteht eine gute Grundlage für eine spätere Weiterbehandlung wie Löten, Schweißen oder Lackieren. Wichtig ist hierbei die Wahl eines geeigneten Strahlmittels und Verfahrens.
Oldtimer-Karosserien verzugsfrei Strahlen
Gerade Oldtimer-Karosserien sind sehr empfindlich, was den Verzug von Blechen betrifft. Die Blechdicke liegt häufig bei 0,8 mm und darunter. Ungeeignete oder falsch angewendete Strahlmittel oder Verfahren führen unter Umständen zum Verzug durch eingebrachte Druckeigenspannungen. Solche Verformungen sind nicht reversibel. Besonders an Türen, Kotflügeln, Dächern usw. sollten Karosserien nur mit Strahlmitteln bearbeitet werden, die aufgrund ihrer geringen Härte nicht ins Blech eindringen können. Kunststoffstrahlmittel, Obstkernschalen oder Natriumbikarbonat eignen sich hier besonders.
■ Zum Thema Oldtimer-Restaurierung empfehlen wir unser interessantes Video „Oldtimer-Karosserien Strahlen - aber richtig!“. Außerdem stellen wir unsere Broschüren „Strahlen von Oldtimer-Karosserien“ und „Verzugsfreies-Karosseriestrahlen“ als PDF zum Download bereit.
Die Härte des Strahlmittels
Ist ein Strahlmittel härter als das zu strahlende Bauteil, kann das Strahlkorn beim Auftreffen in den Werkstoff eindringen. Ein Strahlmittel ist dann härter, wenn es den zu strahlenden Werkstoff ritzen kann. Dringt ein hartes Strahlmittelkorn in den Werkstoff des Bauteils ein, so wird Material verdrängt. Es entsteht ein Krater, das Material wirft sich am Rand auf und es entsteht eine Druckeigenspannung, welche auf das Material wirkt. Es kann dadurch zur Verformung kommen. Gleichzeitig erhöht sich die Rauigkeit. Geeignete Strahlmittel wie Natriumbicarbonat dringen aufgrund ihrer Mohshärte von 2,5 – 3 in Karosserieblech (Mohshärte 5) nicht ein.
Oldtimer-Karosserien werden mit Natriumbicarbonat verzugsfrei und ohne aufzurauen gestrahlt. Natriumbicarbonat entfernt jedoch wegen seiner geringen Härte keinen Rost. Dieser wird anschließend mit feinem Glasgranulat entfernt. Auf diese Weise passen auch nach dem Strahlen noch alle Konturen und Spaltmaße.
Grundierung als Korrosionsschutz
Für alle Bauteile, welche nach der Restaurierung oder dem Reinigungsstrahlen einen Lackaufbau bekommen sollen, können wir eine Grundierung als Rostschutz direkt nach dem Strahlen für Sie aufbringen. Als Haftgrund verwenden wir den Priomat® Washprimer 3255 in rotbraun. Das ist ein zinkchromatfreies Einkomponenten-Produkt auf Polyvinylbutyral-Basis für die PKW-Reparatur. Durch seine spezielle Pigment- und Bindemittelzusammensetzung bietet es einen guten Korrosionsschutz, eine gute Haftung und besitzt darüber hinaus ein Schweißprüfzeugnis. Priomat Washprimer hat die typische rotbraune Farbgebung.
■ Erneute Rostbildung oder Weiterrostung wird sofort nach dem Strahlen verhindert. Der Primer ist innerhalb weniger Minuten getrocknet.
Wir können darüber hinaus bei allen Lacksystemen Schichtdicken messen und protokollieren.
Fahrzeugkarosserie eines Opel-GT nach dem Strahlen mit Korund und dem Grundieren mit Priomat® Washprimer 3255. So kann die Karosserie auch eine längere Ruhepause während der Weiterbearbeitung rostfrei überstehen.
Arbeitsbeispiele
Zur Restaurierung gestrahlter gusseiserner Deckel einer antiken Vase des Schlosses Augustusburg. Diese wurde nach dem Strahlen auf traditionelle Weise aufwändig weiterbehandelt und konserviert. Ein weiteres Bild der Vase in ihrer restaurierten Form sehen Sie in der Fotogalerie der Garten- und Parkanlage, zweite Bilderzeile, zweites Foto von links. Für ein Feedback zu dieser Arbeit verweisen wir auf die Werkstatt des Kunstschmiedes Michael Haase .
Das Untergestell einer antiken Nähmaschine wird heute gern als dekoratives Möbelstück eingesetzt. Wir haben es mit Korund der Körnung 0,25 bis 0,5 mm von alten Anstrichen und Rost befreit und anschließend mit Priomat Haftgrund 3255 rotbraun grundiert. Das Strahlen solch feiner Strukturen ist anspruchsvoller als das Strahlen von Flächen, da jede noch so feine Strebe von allen Seiten bearbeitet werden muss, um jegliche Reste von Rost und alten Anstrichen zu entfernen. Hier treffen Strahlmittel und Grundierung häufiger auf Lücken zwischen den Verstrebungen, als auf die Streben selbst (wenig Material, viel Luft). Der größte Teil von Lack und Strahlmittel geht dabei ins Leere.